Das Historisch-Technische Museum Peenemünde
Im April 2017 haben wir das erste Mal das Historisch-Technische Museum Peenemünde besucht. Wir waren zu einem Kurzurlaub in Karlshagen und sind von da aus mit den Rädern nach Peenemünde gefahren. Es ist alles gut ausgeschildert und der Fahrradweg war auch in Ordnung. Da das Wetter an dem Tag auch mitgespielte, konnten wir bei strahlendem Sonnenschein ganz entspannt nach Peenemünde fahren. Wir haben mit dem Fahrrad eine gute halbe Stunde bis dorthin gebraucht.
Reichsversuchsanstalt Peenemünde
Das Erste was man sieht, wenn man die Museumsanlage erreicht ist ein Model der V2 Rakete, die neben der V1 in Peenemünde entwickelt wurde. Die V1 war eine Art Marschflugkörper, der so langsam war, dass er von den Alliierten Kampfpiloten relativ einfach abgeschossen werden konnte. Als ballistische Rakete war die V1 eine Waffe mit großer Reichweite. Aufgrund der ballistischen Flugkurve und Geschwindigkeit, gab es zur damaligen Zeit keinen Schutz und Vorwarnzeit gegen diese Waffe. Im zweiten Weltkrieg wurde die V2 neben Einsätzen an der Westfront hauptsächlich dazu benutzt alliierte Hafenstädte wie z.B. Antwerpen oder andere in der Reichweite befindliche Städte wie z.B. London zu bombardieren.
Im Museumsbau selbst wird die Geschichte der damaligen Reichsversuchsanstalt Peenemünde mit vielen Exponaten dargestellt. Die Größe der Anlage und der enorme Aufwand, der zum Betrieb der Versuchsanstalt unternommen wurde, hat uns dann aber doch überrascht. Insbesondere der logistische Aufwand muss enorm gewesen sein. Man kann sagen, dass beinahe die Gesamte Insel Usedom genutzt wurde. Es gab sogar eine eigene S-Bahn mit der die Mitarbeiter auf der ganzen Insel nach Peenemünde fahren konnten. Man darf allerdings nicht vergessen, dass es auch Kriegsgefangene und KZ Häftlinge gab, die zu Arbeitsdienst herangezogen wurden.
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Besonders interessant fanden wir auch das Kohlekraftwerk von Peenemünde, das die Reichsversuchsanstalt und die ganze Insel Usedom mit Strom versorgten. Das Kraftwerk wurde kurioserweise auch noch zu DDR Zeiten weiter zur Stromerzeugung genutzt. Leider war im Kraftwerk selbst nicht mehr viel zu sehen da die Kessel, Öfen etc demontiert wurden. Man kann nur noch erahnen wie groß die Anlage mal gewesen ist.
Empfehlung
Alles in Allem fanden wir die Ausstellung sehr sehenswert. Zu den Ausflugszielen die man an der Ostsee gesehen haben muss gehört das Historisch-Technische Museum Peenemünde auf jeden Fall dazu.